2017 erlebte ich einen Notkaiserschnitt, den ich als traumatisierend erlebte.

Allmählich wurde mir bewusst, dass ich unter den Auswirkungen meiner Geburt litt. Zunächst war ich überzeugt, meine Situation sei normal und ich müsse einfach "durchhalten". Ich suchte nach Orientierung in sozialen Medien und in meinem Umfeld. Zu diesem Zeitpunkt war mir der Begriff Geburtstrauma tatsächlich noch nicht geläufig.

In der Gesellschaft fehlt nach wie vor ein ausreichendes Bewusstsein für die Folgen, die eine belastende Geburtserfahrung mit sich bringen kann; dieses Thema wird weiterhin viel zu oft ausgeklammert. Für betroffene Frauen kann es deshalb erheblich länger dauern, bis sie verstehen, was mit ihnen geschehen ist und bis sie Unterstützung in Anspruch nehmen.

Der nächste Schritt nach meiner Bewusstwerdung war die Frage, wo und wer mich auf meinem Weg begleiten und unterstützen könnte. Da ich nicht die Absicht hatte, zu einem Psychotherapeuten zu gehen, sondern jemanden suchte, der wirklich nachvollziehen konnte, was mir widerfahren war, wurde schnell deutlich, dass dies nicht so einfach war. Eine spezielle Frau, die mich unterstützen konnte, war schwerer zu finden als ursprünglich angenommen.

Meine Verletzlichkeit und Sensitivität zu dieser Zeit, ließ mich genau hinsehen: Wem vertrauen, Wo einen sicheren Raum finden?

Mein Weg führte mich zur Atemarbeit, insbesondere zur einfachen Praxis des bewussten Atmens. Mit ein wenig Übung gelang es mir bald, mich durch bewusstes Atmen im Körper zu verankern und gleichzeitig meinen belastenden Erlebnissen Raum zu geben, ohne von ihnen überwältigt oder überflutet zu werden.

Durch diesen inneren Kontakt kam ich nach und nach wieder zu inneren Balance und gleichzeitig entwickelte ich eine neue, liebevollere Beziehung zu mir selbst, was mir viel Kraft für den familiären Alltag gab.

Heute ist es meine Leidenschaft, Frauen zu begleiten, die ähnlich wie ich damals, nach Wegen und einfachen Werkzeugen zur Selbstheilung nach belastenden Geburtserfahrungen suchen. Dieser Prozess muss nicht langwierig und kompliziert sein. Ja, das Eintauchen in schwierige Emotionen und Erinnerung, ist nicht immer leicht aber die Befreiung von der Belastung und der neue innere Kontakt, der auf diesem Weg entsteht, sind es mehr als wert... sowohl für einen selbst als auch für die Liebsten um einen herum!

Als ich anfing, meinem inneren Leid zu begegnen, wurde ich wieder zugänglicher, sanfter, liebevoller, beziehungsfähiger und fand in meine Kraft zurück.

Ich freue mich auf dich!

Sina